
Behandlung von Kiefernekrosen
Zerstörtes Kiefergewebe entfernen und gesund wieder aufbauen
Kiefernekrosen sind Gewebeveränderungen im Kieferknochen, bei denen es zum regional begrenzten Absterben des Knochens kommt. Diese Erkrankung kann sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer auftreten. Eine häufige Ursache für die Entstehung einer Osteonekrose des Kiefers ist die medikamentöse Therapie mit Bisphosphonaten (BRONJ) oder antiresorptiv wirksamen Substanzen (ARONJ/MRONJ), die bei der Behandlung von Knochenmetastasen oder zur Behandlung der Osteoporose eingesetzt werden. Des Weiteren kann die Einnahme bestimmter Immuntherapeutika oder Kortikosteroide (Cortison-Abkömmlinge), aber auch eine Bestrahlung (Strahlentherapie) im Kopf-Hals-Bereich die Entstehung einer Kiefernekrose (ORN) begünstigen. Auch eine Infektion im Kieferbereich, beispielsweise als Folge einer Zahnfleischentzündung oder einer fortgeschrittenen Parodontitis können zu einer Beeinträchtigung der Blutversorgung des Kieferknochens und damit zum Absterben von Gewebe führen.
Der interdisziplinären Begleitung durch den behandelnden Zahnarzt, Facharzt und MKG-Chirurgen kommt bei der Behandlung von Kiefernekrosen eine wichtige Rolle zu. Sie ermöglicht eine umfassende Versorgung und eine individuell angepasste Therapie. Wenn die konservative Therapie nicht ausreicht, kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein. Der Eingriff zielt darauf ab, das abgestorbene Knochengewebe zu entfernen und den betroffenen Bereich zu reinigen. Dies kann durch eine Knochendébridement-Operation erfolgen, bei der der geschädigte Knochen entfernt wird. Unter Umständen kann eine Knochentransplantation erforderlich sein.